Ein Bänkli, eine Kugelesche und das Federi-Fraueli sorgen dafür, dass der Rathausplatz seiner Funktion als Begegnungsort ein Stück näherkommt.
Die Ortsgemeinde Schänis, als Eigentümerin des Platzes, rückt mit diesen drei Elemente den Dorfbrunnen in den Mittelpunkt und lädt damit die Passanten zum Innehalten ein. Noch ist das Blätterwerk der Kugelesche klein, doch schon in wenigen Jahren wird sie für Schatten sorgen, während der Dorfbrunnen im Rücken der Rastenden plätschert. Auch lässt sich von dieser Stelle aus wunderbar das muntere Dorfgeschehen beobachten. Und wer weiss, vielleicht wird der gute Geist des hölzigen Frauelis spürbar, und es entstehenauf dem Bänkli neue Bekanntschaften und bereichernde Gespräche.
Übrigens: Das Federi-Fraueli wurde anlässlich des ‹Nationalen Tags der Bürgergemeinden› im vergangenen September durch den Motorsägenkünstler Tom Jud erschaffen, welcher in Rufi aufgewachsen ist.
Die Saga vom Federi-Mannli
Wo von den Grasbändern der Federi, am Schäniserberg, an sonnigen Augusttagen frohe Jauchzer der Wildheuer erschallen, wurde früher das saftige Gras von einer frohen Rindviehherde abgeweidet, die unter der Aufsicht eines Sennen stand. Nicht immer war der Mann gewissenhaft, und so erzählt uns die Sage, dass einst durch dessen unverantwortlichen Leichtsinn die ihm anvertraute kleine Kuhherde bei einem Hochgewitter den Tod fand. Zur Strafe nun für seinen Leichtsinn muss der Senn «wandeln». Bei herannahenden Wettern husche er geisterhaft um die Felsen und locke in ergreifenden Wehrufen die durch seine Schuld zu Grunde gerichtete Herde.
A. Seliner Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 382, S. 218